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Implantatverträglichkeit

Titanimplantate sind sehr gut verträglich, was sich auch in der Anzahl (ca. 1.000.000) der zurzeit jedes Jahr in Deutschland eingesetzten Implantate widerspiegelt. In der Literatur ist in seltenen Fällen eine Titanunverträglichkeit beschrieben. Es handelt sich hierbei nicht um Allergie, sondern um die Folge einer individuell gesteigerten Entzündungsbereitschaft. Titan selbst besitzt im Vergleich zu anderen Metallen eine nur sehr geringe allergene Potenz.

Eine gesteigerte individuelle Entzündungsbereitschaft auf Titan kann in einem sogenannten Titan-Stimulationstest untersucht werden. Betroffene Patienten können nach Kontakt mit Titanpartikeln mit einer gesteigerten Entzündungsantwort reagieren. Bei Patienten mit positivem Befund kann eine verzögerte oder gestörte Einheilung von Titanimplantaten möglich sein.

Der Titan-Stimulationstest kann durch eine Untersuchung der genetisch bedingten Entzündungsneigung sinnvoll ergänzt werden. Etwa 15% bis 20% der Bevölkerung reagieren mit einer ausgesprochen starken genetisch determinierten Entzündungsantwort (sogenannte High-Responder). Die Untersuchung wird nicht von aktuellen Entzündungsgeschehen beeinflusst.

Wichtig zu wissen ist, dass ein positiver Titan-Stimulationstest und/oder eine High-Responder-Genkonstellation für sich allein noch keine absolute Kontraindikation für ein Titanimplantat darstellt. Besteht ein erhöhtes Risiko, sollten Alternativen der prothetischen Versorgung geprüft und prophylaktischen Maßnahmen intensiviert werden.

Beide Blutuntersuchungen gehören nicht zum Leistungsspektrum der Gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV). Privatkassen übernehmen in Einzelfällen bei gegebener Indikation die Kosten.